Von Marzell Steinmetz. Die Vöhringer Narrenzunft hat Kaiserwetter bestellt und bekommen. Bei frühlingshaften Temperaturen startete der Umzug mit 58 Gruppen. Tausende Besucher standen dicht gedrängt am Straßenrand.
So macht es auch den Narren Spaß. Der Broatschua, die Vöhringer Symbolfigur, begrüßte mit ausgestreckten Armen die Zuschauer. Klar, dass die Gastgeber vor dem Rathaus dann einen etwas längeren Stopp einlegten.
Der Vöhringer Musikverein spielte derweil „Bella Ciao“ und noch einen Walzer, zu dem die Gardemädchen tanzten. Hansele, Narros und Schantle, die kräftig austeilten, boten ein buntes Bild. Die Boratschau-Hexen machten dann allerdings viel Rauch und verdunkelten sogar die hell scheinenden Sonne. Und natürlich suchten sie im Publikum immer wieder ein Opfer. Die Schlossberghexen hatten eine Sonderausgabe ihrer Zeitung, „Der blaue Bote“, herausgebracht. Geld wurde zwar nicht verlangt, dafür eine freiwillige Spende. Besser man zahlte.
Die Bergfelder Narrenfreunde waren mit ihren freundlichen Kropfern und ihren Jäkles gekommen. Den Schluss der Gruppe machte der Schafbock, den zwei Jäkle nur mühsam halten konnten.
Mit Peitschen trieben die Kneller die Bochinger Rössle an. Diesen folgten in großer Zahl die Hansele Narros und Schantle. Die Hofnarren aus Mühlheim/Renfrizhausen, die Sulzer Narrenzunft, die Baurawaldhexen aus Holzhausen, die Sigmarswanger Mofänger, die Glatter Schlosshexen und die Duachberghexen aus Mühlheim nahmen ebenfalls an dem Umzug teil. Andere Zünfte hatten einen viel längeren Anfahrtsweg, so die Wannweiler Esel, die Käsperle aus Gomaringen, die Gammertinger Narren oder die Wildsauen aus Donaueschingen. Pech hatten diejenigen, die eine hohe Nummer zugewiesen bekamen. Sie mussten sich auf eine lange Wartezeit einstellen. Nach knapp einer Stunde waren gerade mal sechs Zünfte in der Ortsmitte von den Gastgebern begrüßt worden. Die hatten aber mal wieder bewiesen, dass Vöhringen eine echte Narrenhochburg ist.

Foto: Heidepriem