Von Jens Sikeler.
Vöhringen.“Kurzschlüsse“ hieß das Stück, das die Vöhringer Narrenzunft an zwei Abenden aufführte. Elektrizität spielte dabei aber nur am Rande eine Rolle. Die Triebe und die Gier ließen die Protagonisten von einer absurden Situation in die andere stolpern. Den Verlauf des Stückes bestimmen zwei Szenen ganz am Anfang. Es ist keine gute Idee von Rudi Nudelbaum (Karl Staiger) ausgerechnet mit der Kosmetikerin seiner Frau (Heike Vögele) ins Bett zu gehen und seine Geliebte dann im Schrank zu verstecken. Und auch die Begegnung von Adelheid Nudelbaum (Karin Rauch) mit ihrer Tante Jacqueline Thessié (Anke Plocher) sollte sich als eine schicksalhafte herausstellen. Denn die Tante erwähnt, dass sie ihr immenses Vermögen einer karitativen Einrichtung spenden möchte. Als sie ihren Besuch ankündigt, beschließt das Ehepaar Nudelbaum kurzerhand, das eigene Heim in eine Irrenanstalt zu verwandeln.
Dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Adleheid entdeckt den Seitensprung ihres Gatten und droht daraufhin, ihren Mann zu verlassen. Die Tochter des Hauses (Kathrin Hinger) bringt ihren Lebensabschnittsgefährten, den lispelnden Rocker Charly (Ingo Hänsch), mit nach Hause, verliebt sich aber später in den Staubsaugervertreter Bode Mückenmacher (Henning Vögele). Der wiederum wird von dem Rocker zwei Mal niedergestreckt. Rudi Nudelbaum beißt Tante Jacqueline ins Bein. Dieter Bohlen (Manuel Plocher), Rudis Freund, spielt in dem Schwank den Hausherrn.
Man musste als Zuschauer schon gut aufpassen, so viele Handlungsstränge hat der Dreiakter von Frank Ziegler. Die Höhepunkte des Abends: der Nervenzusammenbruch von Rudi. Als ihm die Lage völlig aussichtslos erscheint, weint er in sein Kissen und brüllt: „Keiner liebt mich“. Und dann die hysterischen Anfälle seiner Geliebten: Heike Vögele spielte ihre Rolle hervorragend. Das Publikum in der voll besetzen Halle war begeistert.
Quelle: Schwarzwälder-Bote 09.01.2011 – 19:36 Uhr